Zu wenige KiTa-Plätze in Niederzissen – Es ist an der Zeit zu handeln
Auf Einladung der SPD Niederzissen und der SPD Brohltal fand am Donnerstag ein gemeinsamer Austausch zum Thema Zukunft von Kindergarten und Schule im Brohltal in der Bausenberghalle Niederzissen satt.
Dass die Sozialdemokraten damit ein überaus wichtiges Thema aufs Tableau hoben, zeigte das große Interesse an der Veranstaltung: Über 60 Personen besuchten die Veranstaltung. Viele der ehrenamtlich tätigen SPD´ler sind selbst Eltern und entsprechend auch persönlich mit dem Thema vertraut. Mit zusätzlicher fachlicher Expertise dabei waren die Staatssekretärin des Bildungsministeriums Bettina Brück (SPD) und die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Bildungsausschusses Susanne Müller (SPD), die einleitend das Gute-Kitagesetz und das neue Ganztagsförderungsgesetz vorstellten.
Die Begrüßung der Gäste, wozu auch Verbandsbürgermeister Johannes Bell und Ortsbürgermeister Rolf Hans sowie viele weitere Ratsmitglieder der Verbandsgemeinde zählten, übernahmen der Vorsitzende der SPD Niederzissen, Christopher Jeub, der SPD Brohltal Vorsitzende Philipp Hergarten und Fraktionssprecher Andreas Schmitt. Hierbei betonten die Gastgeber insbesondere die Notwendigkeit einer guten fraktions- und parteiübergreifende Zusammenarbeit beim Thema Bildung. „Die Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft, hier dürfen parteipolitische Interessen keine Rolle spielen, es müssen gemeinsam Lösungen gesucht und gefunden werden“, so der Grundtenor der Veranstaltung.
Ein großes Problem stellt aktuell die Kindergartensituation in Niederzissen dar. Eine große Warteliste und eine stetig steigende Zahl an Kindern, die keinen Betreuungsplatz bekommen. Grund hierfür ist eine hohe Geburtenrate in Niederzissen und ein überproportional hoher Zuzug, u.a. wegen der ausgewiesenen Neubaugebiete. Einige betroffene Eltern und Großeltern überreichten im Rahmen der Veranstaltung einen offenen Brief an Staatssekretärin Brück und brachten ihr Anliegen bei der Veranstaltung vor. Auch weitere Gäste schilderten eindrucksvoll, wie wichtig eine gute Betreuungssituation vor Ort ist. Staatssekretärin Brück lobte das Anliegen der Eltern, musste aber auf die Zuständigkeiten vor Ort verweisen: Die Bedarfsplanung läuft zwischen dem Jugendamt (Kreisverwaltung) und der Ortsgemeinde. Auch den Wunsch nach einer schnelleren Realisierung des Neubaus, beispielsweise durch ein ÖPP-Verfahren, läge nicht in der Zuständigkeit des Bildungsministeriums. Umso wichtiger ist es vor Ort aktiv zu werden.
Hierzu stellte Andreas Schmitt die Vorhaben und Initiativen der örtlichen SPD vor. Auf Kreisebene wurde beantragt das Anmeldeverfahren für Kindergartenplätze (Ahrlini) zu optimieren. Mehr Transparenz für die Eltern ist hierbei der wichtigste Faktor: „Eltern müssen mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wissen, wann ihr Kind einen Betreuungsplatz hat um entsprechend planen zu können. Auch die möglichen Angebote alternativer Betreuungsmöglichkeiten, wie Tagesmütter, müssen den Eltern aktiv und transparent zur Verfügung gestellt werden“, so Schmitt über den Antrag der Kreis-SPD, über den beim anstehenden Jugendhilfeausschuss beraten und beschlossen wird.
„In Niederzissen werden wir nun anstoßen, dass zeitnah Übergangslösungen geschaffen werden. Bis zur Fertigstellung des Neubaus der Kita in Niederzissen werden noch einige Jahre vergehen. Bis dahin kann die Anzahl an fehlenden Plätzen auf über 20 ansteigen. Diese Zahlen lagen dem Gemeinderat so bisher nicht vor. Es ist an der Zeit nicht nur zu klagen, sondern jetzt zu handeln. Das wollen wir gemeinsam mit Eltern, Kindergarten und den notwendigen Behörden und Gremien tun“, so Christopher Jeub, Vorsitzender der SPD Niederzissen.